SCHOOL ERLAAER SCHLEIFE, WIEN

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Project : School Erlaaer Schleife,Wien
Project team: ARCHITEKTI mikulaj & mikulajova, F+P Architekten, GmbH
Andrea Ambrovičová, Juraj Mikulaj, Jana Matlovičová, Tomáš Chovanec, Elmar Danner, Martin Schrehof
Status: International architectural competition
Location: Wien, AT
Size:  7458 m2
Capacity: 21 classes, 550 children
Visualization: ARCHITEKTI mikulaj & mikulajová

2018

 
 

Städtebau:

 Die städtebauliche Konzeption ergibt sich aus den Strukturlinien der umgebenden Bebauung. Die ortogonalen Hauptrichtungen werden logisch im Projekt aufgegriffen und spielerisch interpretiert. Die NutzerInnen betreten das Gebäude vom östlichen Fußweg parallel zur Putzendopplergasse von einem gedeckten Vorbereich. Über einem zurückgesetzten Erdgeschoß-Sockel entwickelt sich nach Süden hin ein sägezahn-artiger fliegender Baukörper, welcher die Funktionen der Klassenräume auch in ihrer Dimension nach außen hin ablesbar macht. Nach Norden schließt der Baukörper den Freibereich zur bestehenden Schule ab und schafft dadurch einen gut nutzbaren wind- und lärmgeschützen Innenhof. Im gemeinsamen Hof werden dadurch Bestand und Neubau stimmig miteinander verbunden und bilden eine räumliche Einheit. Nach Westen Richtung U-Bahn bildet der vorgelagerte Sportbereich einen idealen Lärmpuffer.

Architektur:

Die neue Volksschule sollte selbstbewusst die bestehende Schule im Süden ergänzen, sich aber trotzdem aus den vorhandenen räumlichen Strukturen entwickeln- modern, aber nicht modisch!

Auf Grund der örtlichen lauten Rahmenbedingungen setzt das vorliegende Projekt zudem auf introvertierte Aussenbereiche in den Obergeschossen.

Ziel des Entwurfes war es, eine Schule zu planen, bei der eine übersichtliche Erschließung einfache Orientierung ermöglicht und die Wege möglichst kurz sind um logische Abläufe im Schulalltag zu gewähren.

Städtebauliches Leitmotiv ist die Ausformulierung eines terrassierten Atriums, um das sich die gesamte Schule anordnet. Im Zentrum der kreuzförmigen Haupterschließung im Erdgeschoss ist als Orientierungspunkt das pulsierende Herz der Anlage angeordnet, ein identitätsstiftender Baum in einem quadratischen Atrium.

Die Klassenräume in den beiden Obergeschossen werden nach außen spielerisch um gut proportionierte, lichtdurchfluteten Mufus angeordnet, Richtung Atrium sind die Freiraumklassen wind- und lärmgeschützt situiert.

Beim Betreten des Gebäudes wird der achsiale Blick auf das lichtdurchströmte Atrium mit dem zentralen Baum gelenkt. Richtung Norden folgt  auf den Bereich der Verwaltung das Hauptstiegenhaus, welches mittels Aufzug auch die bestehende Schule barrierefrei anbindet. In der Folge ist Richtung Innenhof der bestehenden Schule der Speisesaal mit vorgelagerter windgeschützter Terrasse situiert.

Im Süden im Erdgeschoss werden die Kreativbereiche mit Werkräumen, Bibliothek/Medienraum und Mehrzweckraum konzentriert angeordnet, die Aula kann in die Abläufe eingebunden werden, mit direktem Ausgang in den vorgelagerten Garten mit gedecktem Vorbereich.

In der zentralen Achse lädt eine Sitzstufenanlage zum Verweilen in den Pausen ein und dient auch als Tribüne für kleinere Veranstaltungen. Der Bereich zwischen Sitzstufen und Atrium dient auch als Bühne.

 

Im Nordwesten ist der Küchenbereich situiert, mit An- und Ablieferung (Küche) sowie die Müllentsorgung, getrennt vom Hauptzugang.

Richtung Westen schließt der Sportbereich ab, direkt einsehbar vom Speisesaal.

Der Turnsaal mit den zugeordneten Garderoben und Geräteräumen befindet sich im Untergeschoß. Darüber im ersten Obergeschoß ist der Gymnastiksaal samt angeschlossenen Nebenräumen angeordnet.

Ein problemloser Betrieb des Sportbereiches für externe NutzerInnen ist durch die funktional getrennte Erschließung durch das westliche Stiegenhauses gewährt, das im Normalbetrieb auch der Schule dient.

Im ersten und zweiten Obergeschoß gliedern sich die Cluster um das zentrale Atrium.

Unmittelbar am Hauptstiegenhaus sind den Mufus zugeordnet die Garderoben situiert.

Klassen in den Obergeschossen mit guten Sichtbeziehungen zum Außenbereich ermöglichen für die Kinder gute Lernbedingungen.

Die Staffelung des Atriums in den Obergeschossen nach Osten und Westen bewirkt, dass in der kalten Jahreszeit die NutzerInnen die tieferstehende Sonne weit im Gebäudeinneren genießen können.

Die Mufus sind abwechslungsreich gestaltet mit Blickbeziehungen nach außen und ins wind- und lärmgeschütze Atrium mit den vorgelagerten Freiraumklassen.

Die sägezahnartige äußere Erscheinung erzeugt im Innenraum Nischen, welche dem pädagogischen Konzept dienen, um kleinere Gruppenarbeiten zu ermöglichen. Aber gleichzeitig verbinden sich die Mufos zu großzügigen Einheiten.

Die Fassade thematisiert das Wechselspiel von vertikalen Metallpaneelen im Sockel und den Sportbereichen sowie den großflächigen Fassadenplatten in den Obergeschossen.

Die Fensterteilung wird von den dahinterliegenden Räumen abgeleitet, die schlichte Materialwahl mit hellen Farben vermittelt einen freundlichen, warmen Charakter.